fbpx
© Rido - stock.adobe.com

Verschiedene Mitarbeitertypen richtig führen

Täglich erleben Sie Ihre Mitarbeitenden sowohl bei der Arbeit als auch bei der Interaktion mit anderen Kollegen oder Kunden. Dabei fällt Ihnen vielleicht gelegentlich auf, dass alle Ihre Mitarbeitenden ganz unterschiedlich interagieren und jeder für sich spezifische Verhaltensweisen hat. Während die einen eher zurückhaltend sind und beispielsweise nur selten ihre Meinung innerhalb eines Meetings äußern, sind andere Team-Mitglieder kontaktfreudig und vertreten in jeder Besprechung ihre Meinung. Denn jeder Mensch ist letztlich verschieden. Die gute Nachricht ist: Wir können die unterschiedlichen Team-Mitglieder einem bestimmten Typus zuordnen und so unser jeweiliges Führungsverhalten entsprechend anpassen, um am Ende nicht nur eine gute Führungskraft zu sein, sondern auch zufriedene Mitarbeitende im Unternehmen zu haben.

Erfolgreich Feedback geben und Ihr Team wirklich situativ führen

Als Führungskraft erwarten Ihre Mitarbeitenden regelmäßig ein Feedback zu ihren Leistungen. Doch wie schaffen Sie es, dass das Feedback als hilfreich und nicht als Angriff gegen die Person gewertet wird? Die situative Führung ist dabei die Antwort. Da eben nicht jeder Mitarbeitende gleich ist, müssen Sie sich die Zeit nehmen, Ihre Team-Mitglieder kennenzulernen, um so individuell auf die Bedürfnisse eingehen zu können. Lernen Sie die Stärken und Schwächen Ihrer Mitarbeitenden kennen und überlegen Sie sich, was jeden Einzelnen motiviert, für Ihr Unternehmen zu arbeiten.

Die Kommunikation mit Mitarbeitertypen innerhalb verschiedener Generationen

Auch der Kommunikationsstil Ihrer Mitarbeitenden kann stark variieren. Entscheidend dafür könnte der Geburtsjahrgang sein. Hier ist ein kleiner Überblick darüber, wie unterschiedlich Sie die verschiedenen Generationen erreichen können:

Baby Boomers: 1946 – 1965

  • Nehmen Sie persönlich oder per Telefon Kontakt auf und nutzen E-Mails eher ergänzend
  • Achten Sie bei Gesprächen darauf, sich Zeit für Erklärungen zu nehmen und zielen Sie auf ein gegenseitiges Verständnis ab

Generation X: 1965 – 1980

  • Fördern Sie eine persönliche Beziehung und sorgen Sie für eine Verbindung im Team
  • Begeistern Sie mit Fachwissen und einer Anleitung

Generation Y: 1981 – 1995

  • Nehmen Sie als Führungskraft die Rolle eines Coaches ein
  • Erklären Sie den Sinn hinter den Aufgaben und bieten Sie Erlebnisse sowie ein Mitspracherecht

Generation Z: 1996 – 2010

  • Nehmen Sie auch hier als Führungskraft die Rolle eines Coaches ein
  • Halten Sie sich im Allgemeinen eher kurz und bedenken Sie, dass den Mitarbeitenden innerhalb dieser Generation der Spaß an der Sache im Vordergrund steht

Bei dieser Einteilung handelt es sich natürlich um kein pauschales Rezept für die Kommunikation mit Ihren Mitarbeitenden. Sollten Sie aber dennoch Muster bei Ihren Mitarbeitenden erkennen, können Sie die hier aufgeführten Tipps einmal anwenden.

Die vier verschiedenen Mitarbeitertypen

Neben den generationsspezifischen Tipps zur Kommunikation gibt es psychologische Methoden, die Führungskräfte anwenden können, um auf die verschiedenen Charaktere Ihrer Mitarbeitenden besser einzugehen. Hierfür eignet sich zunächst ein Kompetenzmodell, die sogenannte 9 Box Matrix, welche Ihnen hilft, Ihre Mitarbeitenden nach ihrer Leistung und ihrem Potenzial zu beurteilen.

9-Box-Matrix zwischen Potential und Performance
9-Box Matrix: Mitarbeitertypen

Anhand dieser Matrix können vier Mitarbeitertypen zusammengefasst werden:

Die Superstars
Die Superstars umfassen den Bereich in der oberen Ecke der Matrix: Star, High Performer, Talent und Leistungsträger. Die vier Bereiche verbinden einige Eigenschaften der Mitarbeitenden, wodurch hier auch eine ähnliche Feedbackstrategie funktioniert.

Die Zyniker
Die Zyniker befinden sich unten links in der Matrix: Schlechte Neueinstellung und Dilemma. Dieser Mitarbeitertyp ist nie richtig im Unternehmen angekommen und entwickelt sich eher vom Unternehmen weg. Die Leistungen gehen nach unten und auf Veränderungen im Unternehmen wird zynisch reagiert.

Die Stillsteher
Mit den Stillstehern sind innerhalb der Matrix die Arbeitstiere unten rechts gemeint. Dieser Mitarbeitertyp bringt zwar seine Leistung, aber sie durchlaufen dabei ihren eigenen Trott. Sie sind Gewohnheitsmenschen, ohne dabei Dinge neu zu hinterfragen.

Die Experten
Die Experten sind gleichzusetzen mit den unbrauchbaren Genies in der oberen linken Ecke der Matrix. Sie besitzen enormes Potenzial, allerdings scheitert es hier häufig an der Umsetzung.

Der Umgang mit den verschiedenen Mitarbeitertypen

Haben Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einmal den verschiedenen Mitarbeitertypen zugeordnet, sollten Sie je nach Typ Ihre Führung anpassen. Wir erklären Ihnen hier einmal kurz, wie Sie am besten mit den verschiedenen Mitarbeitertypen umgehen:

Der Superstar
Grundsätzlich spielen bei allen Ihren Mitarbeitenden Wertschätzung und Anerkennung eine große Rolle – dies gilt aber insbesondere für den Typ Superstar. Dabei sollten Sie immer transparent gegenüber Ihren Mitarbeitenden sein und eine gute Performance hervorheben bzw. belohnen. Nehmen Sie sich daher Zeit, die guten Leistungen genau zu beschreiben. Dabei sollte der Blick aber auch auf die nächsten Herausforderungen gerichtet werden, denn schließlich lieben die Mitarbeitenden dieses Typs die Herausforderung. Bei den Superstars können Sie außerdem dadurch punkten, in dem Sie ihm etwas anbieten. Dies kann zum einen in Form von materiellen Dingen (z. B. Bezahlung, Home Office, Firmenwagen) geschehen oder durch Maßnahmen, die die persönliche Entwicklung fördern (z. B. Schulungen, Mentoring).

Der Zyniker
Bei diesem Mitarbeitertyp sollten Sie sich zunächst darüber im Klaren sein, ob Sie den Mitarbeitenden in Ihrem Unternehmen halten wollen oder er einfach nicht (mehr) in Ihr Team passt. Sollte letzteres zutreffen, suchen Sie das offene Gespräch und geben den Mitarbeitenden ein ehrliches und faires Feedback. Sie können gemeinsam mit dem Zyniker eine Lösung suchen, so dass sich die Situation für beide Seiten verbessert. Möchten Sie allerdings, dass der Mitarbeitende dieses Typs im Unternehmen bleibt, da Sie Potenzial in ihm sehen, suchen Sie auch hier zunächst ein ehrliches Gespräch. Hier sind Sie vor allem als Zuhörer gefragt und sollten Ihre Fragen eher offen formulieren. Fragen Sie beispielsweise nach den aktuellen Schwierigkeiten im Team. Sie können tiefgründige Antworten dadurch fördern, indem Sie häufiger „Warum?“ oder „Woran machen Sie das fest?“ fragen. Anschließend sollten Sie gemeinsam an Lösungswegen arbeiten. Geben Sie hier dem Zyniker die Möglichkeit, eigene Vorschläge zu machen und Loben Sie auch die Bemühungen des Mitarbeitenden, die Situation verbessern zu wollen.

Der Stillsteher
Mit dem Typ Stillsteher kann der klassische Dienst nach Vorschrift assoziiert werden. Die Performance steht bei diesen Mitarbeitenden seit einiger Zeit still. Sehen Sie aber dennoch Potenzial in diesen Mitarbeitenden, sollten Sie versuchen, diesen anzutreiben und bei seiner persönlichen Entwicklung unterstützen. Suchen Sie das Gespräch und stellen auch hier offene Fragen und bringen Sie dabei auch in Erfahrung, in welchem Bereich sich der Mitarbeitende gerne weiterentwickeln würde. Durch Personalentwicklung können Sie den Stillsteher schließlich zum Superstar machen.

Der Experte
Experten wissen vieles häufig besser, wodurch Sie sich Ihrer Führung widersetzen könnten. Bei dem Experten sollten Sie sich daher als lernender Kollege positionieren. Zeigen Sie Interesse und fragen Sie viel nach. Sie können Ihr Team zu Gesprächen dazu holen und den Experten reden lassen. So können innerhalb des Teams zum einen andere Ansätze gefunden werden, aber gegebenenfalls auch das Expertenwissen gewinnbringend genutzt werden und in die Praxis umgesetzt werden.

Der Umgang mit den verschiedenen Mitarbeitertypen

Letztlich ist für eine erfolgreiche Führung wichtig, dass jeder einzelne Mitarbeitende individuell betrachtet wird und unterschiedliche Wege dazu führen, jeden Einzelnen zu motivieren. Hierfür ist es wichtig, die Mitarbeitenden gut zu kennen. Als Führungskraft sollten Sie daher gut zu hören, offene und vertiefende Fragen stellen, um so nicht nur Ihre Mitarbeitenden selbst kennen zu lernen sondern auch von ihnen zu lernen. 

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
Neuste
Älteste Meistgewählt
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen

Erfahren Sie mehr über unsere speziellen Personal-Entwicklungs-Programme

PEP® für
Unternehmer

PEP® für
Manager

PEP® für
Führungskräfte

Nach oben scrollen